Neue Drohnengesetze in Kanada – Touristen werden stark eingeschränkt

In Kanada werden ab dem 1. Juni 2019 neue Gesetze für den Betrieb von Drohnen in Kraft treten. Kanada folgt damit zahlreichen andern Ländern, die in den letzten Monaten ihre Regelungen verschärft haben. Im Vergleich zu anderen westlichen Ländern, wie beispielsweise den USA, wird Kanada strengere Regeln und einige Besonderheiten einführen, die auch Touristen stark einschränken werden:

Mindestalter 14 und kanadische Aufenthaltsgenehmigung nötig

Ein Drohnenpilot muss zukünftig mindestens 14 Jahre alt sein, für so genannte “Advanced Operations” sogar 16 Jahre – und entweder die kanadische Staatsbürgerschaft oder eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung besitzen. Gemäss dieser Angaben wird es für Touristen ab dem 1. Juni nicht mehr erlaubt sein, Drohnen mit mehr als 250 Gramm Gewicht in Kanada zu fliegen.

Eine weitere Voraussetzung für den normalen Betrieb einer Drohne (basic operations) ist der Erwerb einer Fluglizenz mittels einem Online-Drohnentest. Für speziellere Drohnenflüge, wie beispielsweise in kontrollierten Luftraum, ausser Sichtweite oder in direkter Nähe zu Personen (advanced drone operations) erfordert zusätzlich das Ablegen einer theoretischen und praktischen Prüfung.
Zudem regelt das Gesetzt neu, dass die Piloten während der Nutzung der Drohne nüchtern sein müssen. Eine interessante Ergänzung, die so bisher in den Drohnengesetzen in Deutschland nicht vorkommt.

Drohnenregistrierung

Ab dem 1. Juni müssen alle Drohnen mit einem Gewicht zwischen 250 Gramm und 25 Kilogramm registriert werden. Die Online-Registrierung basiert auf dem jeweiligen Gerät und der Seriennummer (also eine Registrierung pro Drohne, nicht pro Pilot wie in den USA) und wird 5 CAD kosten. Wer seine Drohne nicht registriert, muss mit einer Busse von 1’000 CAD rechnen (Unternehmen sogar 5’000 CAD). Die Drohne muss zudem gut lesbar und dauerhaft mit der Registrierungsnummer gekennzeichnet sein.

Sicherheitsabstände und Flughöhe

Wie schon bisher verlangt das Gesetz, dass die Drohne immer in Sichtweite bleibt (visual line of sight). Die maximal zulässige Flughöhe wird sogar etwas erhöht und beträgt zukünftig 122 Meter statt bisher 90 Meter.
Unverändert bleibt der Mindestabstand zu Flughäfen: der muss mindestens 5,6 Kilometer um Flughäfen und 1,9 Kilometer um Heliports betragen. Der Abstand zu Menschen muss mindestens 30 Meter betragen.

Die strengeren Gesetzte sind offensichtlich eine Reaktion auf die steigende Anzahl von Störungen durch Drohnen. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl von der kanadischen Luftfahrtbehörde gemeldeten Vorfälle im Zusammenhang mit Drohnen in Flughafennähe verdreifacht, auf 135 Vorfälle im Jahr 2017.

Konsequenzen für Touristen

Kanada-Touristen sollten ab Sommer ihre Drohnen am besten gleich Zuhause lassen. Abgesehen von Spielzeugdrohnen unter 250 Gramm dürfen Besucher keine Drohnen fliegen. Auf Aufnahmen der atemberaubenden kanadischen Landschaft aus der Luft werdet ihr auf eurer Reise zukünftig eher verzichten müssen. Es gibt kaum ernstzunehmende Kameradrohnen unter 250 Gramm – am ehesten in Frage kommt noch die Minidrohne DJI Ryze Tello, die nur 80 Gramm wiegt und zumindest eine einfache 5 MP-Kamera (720P-Video) mitbringt. Die kleine Drohne benötigt immerhin kaum Platz im Gepäck und ist sehr reisetauglich.

Courtesy: Transport Canada on www.tc.gc.ca


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