Testbericht zur neuen Einsteiger-Drohne DJI Spark

DJI Spark

Nur etwas mehr nach einem halben Jahr, nachdem DJI das kompakte Modell Mavic Pro auf den Markt gebracht hat, folgt jetzt mit dem DJI Spark eine noch kompaktere Drohne für die Hälfte des Preises. Die spannende Frage ist daher: Kann das neue Modell überzeugen?

Technische Daten:
Mit den Abmessungen 143 x 143 x 55 mm ist der Multicopter sehr kompakt, auch wenn die Ausleger nicht eingeklappt werden können wie beim Modell Mavic Pro. Spark ist zudem sehr leicht mit nur 300 Gramm. Der Akku hält den Spark für ungefähr 15 min in der Luft und braucht etwas weniger als eine Stunde, um wieder vollaufgeladen zu werden.

Grössenvergleich zwischen DJI Mavic Pro (links), Park (Mitte) und Yuneec Breeze (rechts)

Kamera:
Der Multicopter hat eine 12-Megapixel-Kamera mit einem 1/2.3″-Bildsensor und einem Objektiv mit 25 mm Brennweite und Lichtstärke f/2.6. Beim Spark kommt ein 2-Achsen-Gimbal zum Einsatz, um die Kamera zu stabilisieren, während es beim Mavic Pro ein 3-Achsen-Gimbal ist. Zusätzlich mit der elektronischen Stabilisierung ist das Ergebnis auf beim Spark sehr gut, auch bei recht windigen, unruhigen Gegebenheiten sind uns bei unserem Test ruhige Videoaufnahmen gelungen. Videos werden immer mit 1080p und 30 fps (Bildern pro Sekunde) aufgenommen, einstellen lassen sich nur wenige Parameter wie ISO. Andere DJI Modelle erlauben hier deutlich mehr Flexibilität.
Die Aufnahmen werden nicht direkt auf das Smartphone übertragen, sondern auf einer Micro-SD Karte gespeichert.

Steuerung:
Als neues Feature lässt sich der kleine Multicopter mit Gesten steuern. Das funktioniert auch erstaunlich gut. Wird die Funktion aktiviert, scannt Spark nach dem Gesicht und reagiert auf Winkbewegungen nach links, rechts, oben und unten. Um ein Foto aufzunehmen, muss mit den Daumen und Zeigefingern ein Viereck geformt werden. Um den Spark mit Gesten zu landen, kann mit ausgebreiteten Armen eine Art Y Geste gezeigt werden. In der Praxis funktioniert das zwar nicht immer beim ersten Versuch, aber doch relativ gut.
Wer keine Lust hat, seiner Drohne zu winken, kann den Spark auch nur mit Wischen auf dem Touchscreen des Smartphones steuern oder alternativ einen zusätzlichen Controller kaufen, der aufs Smartphone aufgesteckt wird und eine Steuerung mit den bewährten Joysticks ermöglicht. Der Einsatz des Controller erhöht auch die maximal mögliche Distanz auf theoretische 2 km. Beim Einsatz nur mit dem Smartphone reicht die Verbindung über WLAN zur Drohne nur bis ca. 50-80 m Entfernung. Das sollte eigentlich auch ausreichen, da die Gesetzeslage erfordert, die Drohne immer in Sichtweite zu halten, und in 100 m Entfernung ist diese winzige Drohne kaum noch zu erkennen.

Flugmodi:

DJI Spark in Aktion

Zum Betrieb des Multicopters muss die neue App DJI Go 4 heruntergeladen werden. Damit erhält man folgende Flugmodi angeboten:
1) Normal: Die Standardsteuerung der Drohne über Touchscreen oder Controller.
2) Quickshot: Zugang zu den Spezial-Video Flugmodi Rocket, Dronie, Circle, Helix.
3) Active Track: Folgen von einem Objekt.
4) Tap Fly: Die Drohne fliegt zu dem Punkt, der auf dem Touchscreen angetippt wird.
5) Tripod: Schweben auf der Stelle.
6) Gesture: Die Steuerung über Gesten.

Spark bietet auch Active Track, das heisst er folgt einem Objekt über optisches Tracking mit der Kamera. Echtes Follow-me (bei dem dem GPS Signal des Controllers gefolgt wird) gibt es nicht. Diese Umsetzung ist nicht ideal, um sich selbst beim Sport zu filmen: Zum einen darf die Drohne in dem Modus nicht sehr schnell fliegen (max. 12m/s), sonst verliert sie ihr Objekt aus den Augen. Zum anderen darf der Bildschirm am Smartphone nicht gesperrt werden, sondern muss die ganze zeit aktiv sein. Das Handy in die Tasche stecken und mit dem Fahrrad losfahren, während Spark einem folgt, funktioniert also nicht.

Alternativen zum DJI Spark:
Im Bereich günstige Kompaktdrohne steht der DJI Spark in Konkurrenz zur Yuneec Breeze und Parrot Bebop 2. Beide Modelle sind allerdings etwas grösser und schwerer (um die 500 g) und bieten weder Gestensteuerung noch Hinderniserkennung. Dafür ist das Modell von Yuneec Breeze schon für ab 300€ erhältlich, während der Preis für einen Spark bei knapp unter 600€ liegt.

DJI Spark im Schwebeflug

Fazit:
Für wen ist Spark die richtige Drohne? Allein schon wegen der kurzen Flugzeit ist Spark keine direkte Konkurrenz für einen Phantom oder Mavic Pro. Mit dem neuen Model wird es DJI gelingen, so manchen Käufer anzusprechen, der mehr als nur eine Spielzeugdrohne möchte, aber den die hohen Preise bisher von einem Kauf einer „richtigen“ Kameradrohnen abgehalten haben. Der kleine Multicopter bietet fast alle aktuellen Features und technische Flugunterstützung und ist zudem so leicht und kompakt, dass er ohne Aufwand im Rucksack Transport werden kann. Damit ist der Spark die aktuell beste kompakte Einsteiger-Drohne auf dem Markt.
DJI Spark gibt es in verschiedenen Farben (weiss, rot, blau, grün, gelb) und wird zusätzlich für 200€ mehr auch als “Fly more” Kombo zusammen mit Controller, Zusatzakku und Ersatzpropellern angeboten.

1 thought on “Testbericht zur neuen Einsteiger-Drohne DJI Spark

  1. Bernd

    Vielen Dank für den interessanten Beitrag. So eine Einsteiger-Drohne ist für den Anfang auf jeden Fall die richtige Wahl. Man sollte immer erstmal klein anfangen.
    Mit besten Grüßen,
    Bernd

    Reply

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