Testbericht Skylum AirMagic: Bildoptimierung für Drohnenfotos mit Artificial Intelligence

Ich bin durch einen Kollegen auf eine neue Editiersoftware von Skylum für Drohnenpiloten aufmerksam geworden, die eine einfache Optimierung speziell von Drohnenaufnahmen mit Artifical Intelligence verspricht. Ich war ehrlich gesagt anfänglich sehr skeptisch, da die meisten dieser Tools mit automatischen Bildverbesserung bei der Bildqualität doch einiges zu Wünschen übrig lassen. Ich war dann aber doch neugierig genug für einen ausführlichen Test:

Skylum hat sich einen Namen gemacht hat als Anbieter der Editiersoftware Luminar, Photolemur und Aurora HDR 2019, die bei professionellen Fotografen einige Fans haben. Mit AirMagic haben sie jetzt ein Bearbeitungstool speziell für Aufnahmen mit Drohnekameras auf den Markt gebracht.

Die Software gibt es sowohl als Stand-alone Software aber als auch als Plugin für Photoshop, Lightroom und Apple Photos.

Funktionsumfang der Software

AirMagic erkennt auf Grund der Metadaten (Exif Daten) der Aufnahmen automatisch die verwendete Drohne bzw. der Drohnenkamera und korrigiert gemäss deren spezifischen Eigenschaften des Objektivs und des Farbprofils. Unterstützt werden alle gängigen Fotodrohnen von DJI, Yuneec, Parrot, eHang und Kespry. Ich habe mit einem DJI Mavic Pro getestet.

AirMagic führt nach dem Import selbstständig Anpassungen für Farbsättigung, Dunstentfernung, Himmelsoptimierungen und diverse weitere abgestimmte Verbesserungen durch. Die Optimierung kann auch direkt als Stapelverarbeitung auf mehreren Fotos gleichzeitig (bis zu 4 GB Bildern auf einmal) angewendet werden. Bei meinem Test funktionierte das auch ohne grosse Wartezeiten. Das Programm unterstützt alle gängigen Bildformate und natürlich auch RAW-Dateien.

Die Vollversion von AirMagic unterstützt:

  • Stapelverarbeitung (Batch-Verarbeitung)
  • Einstellen der Intensität der Verbessungsalgorythmen über einen Regler
  • Verwendung von Filtern bzw. „Styles“ – aktuell sind 5 Styles inklusive
  • Plugins für Photoshop und Lightroom
  • Abspeichern und Exportieren in diversen Formaten und Auflösungen

Workflow

Der Download (400 MB Dateigrösse) und Installation gehen super flott. Doppelklick auf den AirMagic Installer, die Lizenzbedingungen akzeptieren und innerhalb von wenigen Sekunden ist die Software installiert. Nach der Installation kann man den Lizenzkey eingeben, falls man ihn schon vor dem Download gekauft hat oder wird mit “Kaufen” zur Bezahlseite weitergeleitet. Bezahlt werden kann mit Kreditkarte oder Paypal.

Nach dem Start der Software folgt direkt die Option, die Fotos zu importieren. Möglich ist das über Drag&Drop oder wie üblich über die Auswahl in der Ordnerstruktur.

Importieren der Fotos in AirMagic.

Der Import der Fotos ist innerhalb von Sekunden abgeschlossen. Danach beginnt die Software sofort eigenständig, den Verbesserungsalgorithmus auf die Bildervorschau anzuwenden.

Ansicht der importierten Fotos in AirMagic.

Mit Doppelklick auf ein Foto kann eine Ansicht geöffnet werden, in der mit einem “Schieber” direkt die Originalversion mit der optimierten Version verglichen werden kann.

Einzelfotoansicht mit “Vorher-Nachher”-Schieber.

Wer möchte, kann zusätzlich aus fünf “Styles” (Preset-Filter) auswählen: Chinook, Cinematic, Emotional, Sandstorm, Zephyr. Die Styles können mit Klick auf dem Button unten links ausgewählt werden.

Auswahl von “Styles” mit dem Button links unten.

Die optimierten Fotos können direkt per Email versendet werden oder normal auf den Computer exportiert werden. Es werden die üblichen Dateiformate unterstützt.

Export-Dateiformate in AirMagic.

Vorher-Nacher Beispiele

Ich habe AirMagic mit einigen unbearbeiteten Aufnahmen von einem Ausflug in die Alpen mit meinem DJI Mavic Pro gefüttert. Wie man sieht, sind die Orginalfotos teilweise unterbelichtet und etwas verwaschen. Die AirMagic Optimierung korrigiert sichtbar die Belichtung und Sättigung.

“Vorher” Foto, unbearbeitet Version aus dem DJI Mavic Pro.
“Nachher”-Foto mit den AirMagic Optimierungen.

Die Default-Einstellungen von AirMagic sind bei den Fotos mit den Grasflächen etwas aggressiv bei der Sättigung vorgegangen. Das ist aber Geschmacksache und lässt sich bequem über einen Schieberegler nach eigenem Ermessen anpassen. Gefällt das Ergebnis, kann man über den Menüeintrag “Einstellungen” die neue Intensität auf alle Fotos anwenden.

Schieberegler für die Intensität der Anpassungen.

Noch ein weiteres Vorher-Nachher-Beispiel:

Vorher-Beispiel
Nachher-Beispiel

Preise & Kompatibilität

Die Vollversion von Skylum AirMagic kostet 39 Euro und kann auf zwei Computern aktiviert werden. Positiv hervorzuheben: es ist ein einmalige Kaufbetrag, man wird nicht zu einem Abo mit monatlichen Kosten gezwungen wie es mittlerweile häufig bei Fotosoftware üblich ist (kleiner Gruss an Adobe…). Es gibt eine kostenlose Testversion, die allerdings nur einen Eindruck auf die Optimierungsfunktion für eure Fotos gibt, aber keine Einstellung- oder Exportierfunktion bietet. Sinnvoller ist es, die Vollversion zu testen und bei Nichtgefallen von der 30-Tage Geld-Zurück-Garantie gebrauch zu machen.

AirMagic läuft sowohl unter Windows als auch Mac OS und erkennt die gängigsten Kameradrohnen von  DJI, Yuneec, Parrot, eHang und Kespry.

Mein Fazit

Positiv:

Die Bedienung von AirMagic ist wirklich sehr einfach und simple, man findet sich sehr schnell zurecht und muss sich nicht einarbeiten. Natürlich lässt sich das nicht mit einem vollen Editierprogramm mit tausenden Funktionen wie Lightroom vergleichen, aber die Software ist da sehr konsequent auf den einfacheren Use Case ausgerichtet und liefert genau das, was sich viele User wünschen.

Die Qualität der Batch-Verarbeitung ist richtig gut – kein Vergleich mit anderen kleinen Batch-Verarbeitungstools, die ich kenne, oder auch dem eingebauten Feature bei Apples Photo. Durch die Abstimmung auf die verwendete Kamera wird eine deutlich bessere Qualität erreicht.

Negativ:

Das einzige Feature, das ich wirklich vermisse, ist die Korrektur eines schiefen Horizonts. Dies ist ein häufiges Problem bei Luftaufnahmen. Ich konnte im Test nicht 100%-ig herausfinden, ob die Software den Horizont automatisch korrigiert oder nicht, aber zumindest in meinem Test wurde ein schiefer Horizont nicht korrigiert. Dies ist sicherlich ein Feature, das von Skylum hinzugefügt werden könnte. Was ebenfalls noch praktisch wäre: das Hinzufügen eines eigenen Wasserzeichens während der Stapelverarbeitung. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass solche Funktionen in einer späteren Version noch ergänzt werden.

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