Wo darf ich meine Drohne fliegen? Eine Übersicht der besten Apps

Ich muss gleich vorweg gestehen: Dieser Blogpost hat einen aktuellen Anlass. Mein DJI Spark hat die Flugreise in die Ferien umsonst angetreten und wertvollen Platz im Handgepäck beansprucht. Geflogen bin ich keine Minute, weil ich mir für meine Ferien leider eine riesige, lokale Flugverbotszone ausgesucht habe. Eine “echte” Flugverbotszone bedeutet: eine GPS-basierte Drohne von DJI, Yuneec und anderen grossen Hersteller lässt sich erst gar nicht starten.

Man sollte ja annehmen, dass gerade ich es besser wissen müsste, nachdem ich für mein erstes Buch intensiv zum Thema Drohnengesetzgebung und Flugverbote recherchiert habe. Aber sind wir ehrlich: Es gibt zahlreiche Regeln, Besonderheiten und Ausnahmen und vieles bezieht sich auf lokale Umstände (z.B. Naturschutzgebiete oder militärisch genutzt Gebiete), die man erstmal kennen muss. Ganz besonders gilt das natürlich Ausflüge ausserhalb der eigenen, bekannten Fluggebiete und für Ferien im Ausland. Eine schnelle Google-Recherche zur Gesetzgebung im jeweiligen Land schafft zumindest für Nicht-Juristen auch nicht immer Klarheit (für Masochisten: Österreichs Novelle zum Luftfahrtgesetz für unbemannte Luftfahrzeuge). Zu meiner Verteidigung muss ich noch sagen: ich habe sogar vor der Abreise die aktuelle Gesetzeslage gegoogelt und kam zum Schluss: sieht eigentlich OK aus für eine kleine Drohne wie den Spark…

Allerdings hätte ich mir mit 3 Klicks das Leben erheblich leichter machen können und eine konkrete Antwort für meine Destination finden können. Wie für fast alles im Leben gibt es auch für Drohnenpiloten jede Menge nützliche Tools und Apps. Allerdings gibt es mittlerweile sehr viele Anwendungen und man kann leicht mal den Überblick verlieren – oder wie ich – ganz einfach vergessen, was man da auf dem Smartphone bereits installiert hat.

Damit ihr eure Drohne nicht vergeblich mit in die Ferien nehmt, gibt es hier eine kurze Übersicht für die besten Apps zur Vorab-Recherche von Flugzonen und Flugverboten. Einfach vor der Abreise einen Blick in die App werfen, den Ferienort eingeben und schon könnt ihr abschätzen, ob es sich lohnt, die Drohne mitzunehmen.

Airmap

Die Karteninformationen und Flugzonen in DJI Drohnen werden von Airmap geliefert und in der DJI Go App verwendet. Es lohnt sich dennoch, die Airmap App direkt zu installieren: Damit könnt ihr euch jederzeit und von jedem Ort die gültigen Regeln und Gesetze anzeigen lassen. Ihr müsst nicht vor Ort sein und auch keine Drohne verbunden haben. Die Benutzerführung ist sehr einfach und schnell, auch weil die App sich genau auf die Karten fokussiert und keine weiteren Funktionen wie Wetter oder Logbuch anbietet. Durch die Farbkodierung der verschiedenen Zonen in rot, gelb, grün ist sofort ersichtlich, ob ihr an diesem Ort fliegen dürft oder nicht. Mit einem zusätzlichen Klick können die Details zu den Beschränkungen angezeigt werden. Die Nutzung der App ist kostenlos und erfordert die Erstellung eines Accounts mit nur den nötigsten Daten (Emailadresse). Wer für eine einmalige Suche keine App installieren möchte, kann Airmap auch im Browser verwenden. Weitere Vorteil von Airmap gegenüber den Alternativen: das Kartenmaterial ist international verfügbar und damit ist Airmap mein Favourit (nicht nur) für Ferien im Ausland.

Kartenansicht in der App von Airmap

Kopter Profi App

Die Kopter-Profi App habe ich euch schon für die Wetterplanung empfohlen. Im Gegensatz zur sehr fokussierten Airmap App bietet diese App eine ganze Reihen von Funktionen: Detaillierte Wetterinformationen wie Windgeschwindigkeit, Temperatur und KP-Index (für den Einfluss auf den GP-Empfang relevant). Zudem können eigene Dokumente wie Versicherungsdokumente und Kenntnisnachweise hinterlegt werden.

Natürlich zeigt die App auch an, ob im gewählten Gebiet nach deutschem Recht geflogen werden darf oder nicht. Die Luftraumkarten ermöglichen das Aktivieren/Deaktivieren verschiedener Informationen, wie beispielsweise die Anzeige des Korridors um Bundesstraßen und Autobahnen. Damit kann man die Anzeige für die eigenen Bedürfnisse anpassen. Die App ist für ausschliesslich für Benutzer in Deutschland ausgelegt und durch die übersichtliche Struktur sehr benutzerfreundlich.  Die App ist nur kostenlos für R&V-Versicherungskunden, alle anderen Benutzer können die App aber den Appstore erwerben.

Die Kopter-Profi-App

DFS App der Deutschen Flugsicherung

Die DFS-Drohnenapp

Die Deutsche Flugsicherung hat 2017 eine eigene App für Drohnenpiloten herausgebracht, hatte aber einen etwas holprigen Start. Die erste Version der App erforderte eine Registrierung, bei der sehr umfangreich persönliche Daten erforderlich waren. Nach zahlreicher Kritik wurde die App angepasst. Vielen Funktionen der App sind nun ohne Registrierung verwendbar. Die Auswahl des Ortes kann auf den aktuellen Standort gesetzt oder vom Nutzer frei auf der Karte gewählt  werden – allerdings wird nur Deutschland abgedeckt. Die App wurde deutlich verbessert, es gibt allerdings immer noch vereinzelt Kritik an der Umsetzung der Flugverbotszonen. Leider war es trotz mehrfachen Versuchen für mich nicht möglich, die App herunterzuladen und für euch zu testen. Da es für andere Benutzer scheinbar problemlos klappt, belasse ich die App zur Information dennoch in der Liste.

MAP2FLY

Die App MAP2FLY gibt es sowohl für Android als auch für iOS (und als Version für den Web-Browser). Es kann zwischen einer Satelliten- oder klassischen Kartenansicht gewechselt werden. Zudem können wie auch bei der Kopter Profi App Informationslayer ein- und ausgeblendet werden. Leider beschränkt sich die MAP2FLY App auch auf eine Deutschlandkarte, eure Flüge in den Ferien im Ausland könnt ihr damit nicht planen. Dafür ist die App kostenlos und erfordert – zumindest bisher – keine Registrierung für die Benutzung.

Die Kartenansichten der MAP2FLY App (iPad Version)

Fazit

Es gibt zahlreiche Apps für die Recherche der Flugzonen, die aber auf unterschiedlichen Kartenmaterial und Informationsquellen basieren. Es kann schon mal vorkommen,  dass ein Ort in App 1 eine Flugverbotszone ist, während App 2 keine Einschränkungen meldet. Verlasst euch also niemals ausschliesslich auf die App, kennt die generellen Flugregeln und lasst niemals den gesunden Menschenverstand weg! Richtig eingesetzt, kann eine dieser Apps euch aber richtig viel Zeit sparen und Informationen für konkrete Standorte liefern.

Mein Favorit ist die App von Airmap, das Kartenmaterial ist gut und international verfügbar, zudem ist die App kostenlos. Wenn ihr nur eine Karte für Deutschland benötigt, sind auch die Kopter-Profi-App und die MAP2FLY eine gute Wahl.

Ich wünsche euch allen schöne Ferien und guten Flug!

 

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