DJI Mavic Air vs. Mavic Pro im direkten Vergleich

DJI macht es uns nicht leicht: Mit dem Mavic Air ist ein Modell auf den Markt gekommen, dass sich genau zwischen den Mavic Pro mit der besseren Kamera und der kompakten Reise-Drohne Spark positioniert. So mancher Käufer dürfte am Grübeln sein, welches Modell nun die beste Wahl ist. Ich habe bereits die drei Modelle einzeln getestet, aber für alle Unentschlossen werde ich nochmal einen direkten Vergleich zwischen den Modellen dem Mavic Pro und dem neuen Mavic Air ziehen.

DJI Mavic Pro

DJI Mavic Air


 

 

 

 

Gehäuse & Größe

Der Mavic Air hat eingeklappt die Abmessungen 168×83×49 mm und ein Gewicht von 430 g, der Mavic Pro ist fast doppelt so schwer mit 738 g und mit einer Größe von 198 x 83 x 83 mm (ebenfalls eingeklappt) ein wenig größer. Beide profitieren von dem Design mit den einklappbaren Auslegern, was die Drohnen besonders handlich für den Transport zum Beispiel in einem Rucksack macht. Zum Vergleich: Der Spark ist zwar kleiner, kann nicht eingeklappt werden und verliert damit wieder etwas von seinem Größenvorteil. Beide Mavic Modelle sind kompakt und passen auch gut in einen Rucksack, das geringere Gewicht des Mavic Air macht sich unterwegs aber schon positiv bemerkbar. Ein weiterer kleiner Pluspunkt: die Propeller müssen für den Transport nicht mehr zusammengeklappt werden, wie es bei der Mavic Pro der Fall ist und der Gimbalschutz ist leichter anzubringen und zu entfernen. Daher geht der Punkt knapp an den Air.

Mavic Air: 1 – Mavic Pro: 0

Größe des Mavic Airs & des Controllers

Flugzeit: 

DJI gibt für das neue Model Mavic Air eine bei besten Bedingungen eine Flugzeit von 21 min an. Der Mavic hat einen etwas größeren Akku und schafft maximal 27 min. Der Unterschied ist nicht riesig, zudem gibt es für beide die Fly More Combo mit zusätzlichem Akku. Mehr Flugzeit schadet nie, ist aber in der Realität nicht ganz so wichtig wie man meinen könnte. Bei der maximalen Fluggeschwindigkeit geben sich die beiden übrigens nichts: der Air ist mit 68,4 km/h im Sportmodus minimal schneller als der Mavic Pro mit 64,8 km/h.

Mavi Air: 0 – Mavic Pro: 1

Video: 

Auf den ersten Blick bieten beide Modelle ungefähr die gleichen Specs: Beide haben einen 1/2.3-Zoll-CMOS-Sensor mit 12 Megapixel und können Videos in 4K-Qualität bei 30 fps aufnehmen. Nur bei der Bitrate hat der neuere Mavic Air die Nase vorn: Während der Mavic Pro über eine maximale Bitrate von 60 Mbps (Spark: 24 Mbps) verfügt, schafft der Mavic Air 4K-Videos bei einer maximalen Bitrate von bis zu 100 Mbps und 30 Bildern pro Sekunde. Bei Full-HD-Auflösung sind Slow-Motion-Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde möglich.

Mavic Air: 1 – Mavic Pro: 1

Kamera:

Beide Modelle haben ein Kamera mit 12 Megapixel Auflösung, der Bildsensor misst 1/2.3″. Die Mavic Modellreihe bietet im Gegensatz zum Spark ein 3-Achsen-Gimbal, was die Aufnahmen deutlich besser stabilisiert. Ein weiterer für Fotografen wichtiger Punkt: Beide Modelle können auch im RAW Format (DNG File) aufnehmen, was mehr Flexibilität für die Nachbearbeitung lässt. Die Mavic Kamera kann um 90 Grad gedreht werden, was vertikale Selfies und Videos ermöglicht.

Im direkten Vergleich und entsprechender Vergrösserung sind die Aufnahmen des Mavic Pro schärfer und zeigen weniger Distortion (Verzerrungen). Vor allem in den Ecken fällt die Qualität beim Mavic Air etwas ab. Ohne Vergrösserung der Fotos und bei gutem Licht werden die Unterschiede den meisten Hobbypiloten aber kaum ins Auge fallen. Wer die optimale Bildqualität anstrebt, sollte ohnehin nicht zur Mavic Serie, sondern zu einem DJI Phantom 4 Pro greifen.

Beispielfoto von einem Mavic Air

Mavi Air: 0 – Mavic Pro: 1

Anti-Kollisionssystem

In beiden Multicoptern sind Sensoren verbaut, um Hindernisse vor der Drohne wahrzunehmen und eine Kollision zu vermeiden. Im Mavic Air kommt ein neues 3D-Sense & Avoid System auf Basis von Kameras und Infrarot Sensoren zum Einsatz. Damit kann der Multicopter auch indoor ohne GPS-Signal seine Position berechnen. Das funktioniert gut bis zu einer Flughöhe von ca. 30 m und bei einem einigermassen kontrastreichen Boden. Der Air hat das neuerer, umfangreichere Anti-Kollisionsystem.

Mavic Air: 1 – Mavic Pro: 0

Steuerung

Beide Multicopter werden über die DJI Go App auf dem Smartphone gesteuert. Es gibt für beide einen Controller, der auf das Smartphone gesteckt wird, was eine erheblich bequemere und präzisere Steuerung mit Joysticks erlaubt. Der Mavic Air kann  zudem mit Gesten gesteuert werden, bei der mit bestimmten Arm/Handbewegungen Richtungsänderungen signalisiert werden können oder Aufnahmen ausgelöst werden können.

Wer sich keine Lust hat, selber zu lenken, hat beim Mavic Air eine noch größere Auswahl an automatischen Flugmodi: besonders stechen die neuen Modi Asteroid und Boomerang hervor, die sich natürlich vor allem für Videoaufnahmen eigenen. Der Mavic Air hat zwar auch einige Flugmodi wie Follow-me / Terrain-follow, Tripod und Tap-fly, aber keine erheblich weniger zu bieten bei vorprogrammierten, video-optimierten Flugszenen. Daher geht dieser Punkt klar an den Mavic Air.

Mavic Air: 1 – Mavic Pro: 0

Mavic Pro

Funk-Reichweite

Die Reichweite des DJI Mavic Air basiert auf einer verbesserten WiFi-Verbindung und liegt mit 4 km zwischen dem DJI Mavic Pro (7 km) und dem DJI Spark (2 km). Aber Achtung, das sind die Werte für optimale Bedingungen (keine Hindernisse zwischen Drohne und Fernbedienung und keine anderen störenden WLAN-Netze. Das Live-Bild profitiert aber auf jeden Fall von der verbesserten Technik,funktioniert recht stabil und hat eine geringe Latenz (Zeitverzögerung).

Wer möchte, kann beide Mavic Modelle auch mit First-Person-View (FPV) Video-Brillen verbinden und aus der Sicht eines Piloten an Board fliegen. Kompatibel sind leider nur die DJI Goggles (es soll bald das Nachfolgermodell DJI Goggles 2 auf den Markt kommen). Die Profi-Modelle von Fatshark lassen sich leider nicht verbinden.

Der Punkt geht wegen der grösseren Reichweite an den Mavic Pro.

Mavic Air: 0 – Mavic Pro: 1

Preis

Der DJI Mavic Air kostet derzeit ab circa 750 €, mit dem empfehlenswerten Zubehör-Paket (Fly-More-Combo) ab 930 €. Der Preis des Mavic ist zuletzt unter die 1’000 € Grenze gefallen, aktuell kostet der Standardlieferumfang des Mavic Pro inklusive Controller 950 € und die Fly-More-Combo mit drei Akkus 1100 €. Wer nur auf den Preis schaut, muss den Mavic Air wählen, aber der Preisunterschied ist nicht mehr riesig.

Mavic Air: 1 – Mavic Pro: 0

Fazit:

Der Mavic Air liegt mit 5 zu 4 Punkten knapp vor dem DJI Mavic Pro! Grundsätzlich ist meine Empfehlung für die meisten Hobbypiloten der Mavic Air. Der DJI Mavic Air bietet das beste Verhältnis aus Portabilität, Kameraqualität und Flugfunktionen. Das Modell ist richtig gut geworden und macht viel Spaß. Der Mavic Pro hat dafür immer noch die etwas bessere Kamera. Falls euch die Kamera besonders wichtig ist, solltet ihr euch zwischen dem Mavic Pro (bessere Kamera aber immer noch kompaktes Design) und dem DJI Phantom 4 Pro entscheiden (nochmal deutlich bessere Kamera, aber weniger handlich weil nicht einklappbar).

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