Kenntnisnachweis: So bekommt man den Drohnenführerschein

Für das Fliegen von Drohnen ab 2 kg ist in Deutschland ein Kenntnisnachweis erforderlich (umgangssprachlich auch als Drohnenführerschein bezeichnet). Die meisten professionellen Kameradrohnen, darunter auch die DJI Inspire 1 und 2 und der Yuneec Tornado H920 Plus, wiegen über 2 kg und fallen damit unter die Reglung. Aber auch leichtere Modelle wie der DJI Mavic Pro oder Phantom 4 Pro können betroffen sein: Falls ihr einen Antrag auf eine Ausnahmebewilligung von Flugverboten nach § 21 LuftVO – zum Beispiel für das Überfliegen von Grundstücken ohne Genehmigung der Eigentümer oder für Nachtflüge – stellen wollt, braucht ihr auch für leichtere Drohnen unter 2 kg den Kenntnisnachweis. Der Nachweis erfolgt entweder durch eine gültige Pilotenlizenz oder durch eine bestandener Prüfung bei einer vom Luftfahrt-Bundesamt (LBA) anerkannte Stelle. Eine aktuelle Liste der anerkannten Stellen wird auf der Webseite des Luftfahrt-Bundesamt unter www.lba.de veröffentlicht und immer weiter aktualisiert.

Die Prüfung zum Kenntnisnachweis ist eine schriftliche Multiple-Choice-Prüfung, bei der in jedem der folgenden drei Fachgebieten mindestens 75% der Fragen richtig beantwortet werden muss:

  1. Luftrecht & Luftraumordnung (u.a. LuftVG, SERA, LuftVO, Luftraumstruktur, Flugverbots-zonen, Luftverkehrskontrolle, Veröffentlichungsquellen (NfL, NOTAM, ICAO), Störung- und Unfallmeldung, Aufstiegserlaubnis, Haftung, Strafrecht etc.)
  2. Meteorologie (Mindestwetterbedingungen, besondere Wetterlagen wie Thermik, Vereisung, Einsatzgrenzen etc.)
  3. Anwendung/Flugbetrieb & Navigation (u.a. Flugvorbereitung, Risikobewertung, Checklisten, Absicherung des Einsatzortes, Einholen von Flugfreigaben, Aerodynamik, Reaktion auf Systemausfälle und Annäherungen)

Die Prüfung umfasst 60 Fragen, dauert circa eine Stunde und bei Bestehen wird der Kenntnisnachweis sofort ausgestellt. Mitzubringen sind ein gültiges Identitätsdokument und ein polizeiliches Führungszeugnis. Mindestalter für die Teilnahme liegt bei 16 Jahren. Der ausgestellte Kenntnisnachweis ist 5 Jahre gültig.

Eine gute Vorbereitung auf die Prüfung ist empfehlenswert, da die Fragen doch viele Fachgebiete und Details abdecken – nur “Common Sense” reicht nicht zum Bestehen. Ein Kurs ist nicht verpflichtend, wird aber von vielen Prüfstellen zur Vorbereitung angeboten. Schulungen werden beispielsweise von Kopter-Profi.de (derselbe Anbieter, der auch die Kopter-App zur Verfügung stellt), der FF-Droneacademy, dem Bundesverband Copterpiloten, Kopter-schulung.de und www.kopterzentrale.de angeboten.

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